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Nach sicherer 3:0-Führung kam noch das große Zittern

Fußballlandesklasse, St. 4: Blau-Weiß Biere – SV Wolmirsleben 3:2 (1:0)

Wollte sich der SV Blau-Weiß Biere etwas Luft im Abstiegkampf verschaffen, dann musste gegen den Tabellensiebenten Wolmirsleben unbedingt ein Dreier eingefahren werden. Dies hatte Bieres Trainer Uwe Spieß seinen Leuten regelrecht eingeimpft zu haben. Die Elf spielte wie aus einem Guss und der SVW stand beim 0:3 vor einer fast peinlichen Niederlage. Aber nach dem Anschlusstor (3:1) war es plötzlich aus mit der Bierer Souveränität. Blau-Weiß verteidigte aber aufopferungsvoll dieses so wichtige 3:2.

Biere (hbr). Eine schlüssige Antwort unmittelbar nach der Partie konnte Bieres Trainer Spieß nicht geben. Für ihn und die Mannschaft war dann auch nur wichtig: nicht noch ein Unentschieden kassiert zu haben! „Wir haben heute einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan und damit sind wir sehr zufrieden“, schob Spieß, immer noch nach dem Warum? suchend nach.

Wolmirslebens Trainer Frank Stock hatte vor dem Spiel mindestens einen Punkt von seiner Mannschaft eingefordert. „Wir machen hier keine Geschenke, auch wenn wir schon 26 Punkte auf der Habenseite haben.“

Nicht einmal eine Minute war gespielt, da prüfte Strickrodt den SVW-Keeper Schramm mit einem Hammer. In der Siebenten ließ er nach einem Freistoß einen zweiten folgen. Der Druck der Gastgeber war aufgebaut und die Gäste hatten Glück, dass da nicht schon mehr passiert war.

Bieres Libero Wolfgang Meyer, nach längerer Spielpause wieder mit von der Partie, fauchte in der neunten Minute seine Nebenmänner an. Sie sollten doch „wach bleiben!“

Sie blieben wach, auch weil das Mittelfeld um Schulze, Kügler und Strickroth zusehens sicherer wurde. Das 1:0 für Biere entsprang dann einer Schulze-Eingabe von linksaußen. Die Bogenlampe erreichte Pähle und der verlängerte über Verteidiger und Torwart zur Bierer 1:0-Führung. Der offene Schlagabtausch ging munter weiter. Chancen hatten beide, doch erst ein Strickroth Echstoß von der rechten Außenfahne brachte viel Gefahr, weil das Leder durch den ganzen Strafraum flog.

Mit dem ersten Angriff nach der Pause hätte Wolmirsleben den Ausgleich erzielen können, doch Rohrschneider versagte kläglich. Nach vier Minuten dann ein Strafraumfoul von Braun am Bierer Hoffmann. Den Strafstoß hämmerte Skrypczak halbhoch rechts ins Netz (2:0). Nach einer weiteren Großchance von Schulze in der 65. war es dann erneut Skrypczak, der SVW-Verteidiger Böhme täuschte und beim Dribbeln nach innen auf der Strafraumgrenze entlang per Kunststoß ins lange rechte Eck, über Torwart Schramm hinweg, zum 3:0 (67.) für Biere traf.

Bis hierhin verdienter Lohn für guten Bierer Fußball. Eigentlich hätte es das sein müssen. Doch urplötzlich platzt bei den Gästen der Knoten. Der frisch eingewechselte SVW-Spieler Sauer drückte in 75. aus Mittelstürmerposition aus 20 Metern, für Blau-Weiß-Keeper Henkel nicht erkennbar, ab. Der Anschluss war hergestellt (3:1).

In der 77. wurde der zweifache Bierer Torschütze ausgewechselt und der für ihn gekommene Schneider hielt mit Vollspannschuss drauf und Wolmirslebens Libero Maier hatte dabei so richtig Glück, dass der Ball nicht den Weg ins eigene Tor fand. Der SVW wurde aber immer spielbestimmender und eine Minkus-Eingabe von der linken Außenlinie in Höhe Strafraumgrenze kam beim sich freigelaufenen Böhne abschussgenau an (82. - 3:2).

Die Gäste schnürten die Bierer noch mehr ein. Auf dem Rasen baute sich immer mehr Spannung auf. Der Kampf auf Biegen und Brechen endete aber mit dem Blau-Weiß-Sieg nach 97 Minuten, weil ihr Schlussmann noch eine hundertprozentige Tormöglichkeit durch Constabel ins Aus lenken konnte.

SV Blau-Weiß Biere: Markus Henkel – Robert Kellermann, Rico Pähle, Marco Schulze, Sebastian Hoffmann (85. Sebastian Brallnest), Thomas Kindermann, Andy Skrypczak (77. Heiko Schneider), Wolfgang Meyer, Nico Kuczyk, Oliver Kügler, Nico Strickroth (71. Andy Jopp).

SV Wolmirsleben: Mirko Schramm – Manuel Barbe, Christian Kühn, Keven Böhme, Tobias Maier, Marcus Bähsler (7. Andreas Braun – 72. Florian Sauer), Christian Constabel, Kevin Stock, Matthias Minkus, Steven Batke, Andreas Rohrschneider (53. Sven Bartl).

 

Bildtext:
Nico Skrypczak verwandelt den Strafstoß sicher zum 2:0.
Foto: Hartmut Brose